Juli 2013 – Auf den roten Bock

Juli 2013 2013-08-25_Bock f.Internetseite

Auf den roten Bock

Nun ist es Zeit, die verbleibenden Wochen bis zum Beginn der Rehbrunft aktiv zu nutzen. Letzte Arbeiten an den Blattständen sind rechtzeitig abzuschließen, Pirschsteige müssen angelegt und begehbar gemacht werden.

Auf Grund des großen Verbreitungsgebietes unserer kleinsten Hirschart beginnt sowohl für die Feld- wie auch für die Waldjäger eine Jagdart mit ganz besonderem Reiz. Das betrifft die „älteren Hasen“ genauso wie die Jungjäger. Die Blattjagdexperten sind sich einig: es gibt keine festen Regeln. Trotzdem überlassen zu viele Jäger ihren Erfolg dem Zufall. Dennoch, das Blatten muss nicht zur Kunst stilisiert werden und vor Überraschungen ist man nie gefeit. Insbesondere im Waldrevier muss sehr schnell angesprochen und entschieden werden, denn das mögliche Beobachten beim Anwechseln über lange Distanzen wie im Feld entfällt hier oft. Die Altersansprache beim lebenden Bock wird viel und oft auch kontrovers diskutiert.

Die Auswertung markierter Böcke in freier Natur sowie Beobachtungen von Böcken in Großgattern zeigen auch hier: Es gibt keine festen unumstößlichen Regeln für das Festlegen auf ein genaues Alter. Das betrifft sowohl den Fegetermin, den Zeitpunkt des Verfärbens, die Gesichtsmaske, Form und Masse des Gehörns wie auch Verhalten und körperliche Kondition. Gesetzmäßigkeiten lassen sich aus keinem der einzelnen Punkte allein ableiten. Erst die zusammengefasste Abwägung mehrerer Ansprechmerkmale lässt mit Sicherheit ein annäherndes Alter schätzen.

Weidmannsheil bei der Jagd auf den roten Bock – ob mit oder ohne Blattinstrument!

Wolfgang Gielisch

 

2012-08-02 Rehbock 110 KB

zurück zu Archiv