Gesünder essen
Gesunde Ernährung und Biokost sind mehr denn je ein gutes Dauerthema in unserer Medienlandschaft und mitunter auch in unserem Alltag geworden. Selbst die Discounter greifen diesen neuen Trend immer umfangreicher mit neuen Angeboten auf. Aber wie gehen wir als Jäger in unserem eigenen Verhalten damit um? Hat die neue Entwicklung auch den Jägerhaushalt erreicht? Wir sitzen doch eigentlich gleich an der Quelle! Die Vorzüge von Wildbret als Ökoprodukt werden auch vom Verbraucher immer mehr erkannt. Jeder Deutsche isst im Jahr rund 60 kg Fleisch. Davon fallen 38 kg aufs Schwein, 11 kg auf Geflügel und knapp 9 kg auf Rind und Schaf. Wild spielt somit immer noch eine verschwindend geringe Rolle in der Ernährung. Zusammengefasst mit Kaninchen weisen die Statistiker unter “sonstiges” einen Verbrauch von etwa 0,9 kg aus. Das entspricht etwa 1-2 Wildmahlzeiten pro Bürger im Jahr, überwiegend im Restaurant zu sich genommen. Bereinigt also ca. 500 Gramm reines Wildfleisch. Bei Schalenwild werden in Deutschland jährlich etwa 2 Mio. Stücken erlegt, Rehwild mit 1,2 Mio. Stücken an der Spitze. Bei Niederwild (ohne Reh) werden ebenfalls ca. 2 Mio. Stücken gestreckt, davon Wildtauben und Wildenten in Summe 1,1 Mio. Stück. Im Vergleich mit 3 MILLIARDEN Industrieschlachtungen in Deutschland nur ein Anteil in Summe bei 0,1 %. Da jeder Jäger in Deutschland etwa 3 Rehe und 2 Sauen im Jahr erlegt, könnten die 60 kg Jahresfleischkonsum hier schnell durch Selbstversorgung “abgedeckt” werden. Aber entspricht das wirklich unserem realen Wildbretkonsum??? Schon wenn jeder von uns 1 Reh und 1 Sau pro Jahr selbst verwertet, haben wir für uns und unsere Familien schon viel getan! Insbesondere der eigene Fleischkonsum selbst erlegten Wildes fördert eine gesunde Ernährung und setzt Zeichen gegen die Massentierhaltung. Preiswerter kann der Jäger kein gesundes und unbelastetes Fleisch einkaufen. Wir als Jäger machen damit auch Werbung für eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, aus der unmittelbaren Natur und Umgebung, ohne lange Transportwege. Zum Weihnachtsfest muss es also nicht der “Discountgefrierhirsch” aus der “Weidehaltung” in Neuseeland sein. Genießen wir in Zukunft mehr von unserem selbst erbeuteten Wild!